Nach 3 Wochen in Samaipata fuhr ich mit einem Freund, den ich in Samaipata kennengelernt habe, nach Sucre. Dort trafen wir einen Freund von ihm und wir verbrachten ein paar Tage gemeinsam in Sucre.
Eine wirklich schöne Stadt und ich hätte gerne mehr gesehen, doch leider wurde ich ziemlich krank und musste Antibiotikum nehmen und das Bett hüten. Kaum ging es mir besser, wurde Sam krank. Nach langen Diskussionen und einigen unnötigen Spritzen, wurde ein Test auf Giardien durchgeführt (heißt, ich musste 3 Tage lang seine Kacke sammeln) und dieser war positiv. Es hieß also: auch Antibiotikum für Sam.
Meine Kumpels sind derweil schon weiter nach Potosi gefahren und ich traf sie dort nach 2 Tagen. Nach La Paz sind Cochabamba, Samaipata und Sucre nicht sehr hochgelegen (aber immernoch über 2000 HM). Potosí ist dann aber wieder über 3000 HM und die Luft war ungewohnt dünn. Nach kurzer Zeit haben Sam und ich uns aber daran gewöhnt. Ich habe eine für Potosí typische Suppe probiert und Sam und ich haben das herumschlendern und treiben lassen, wirklich genossen.
An einem Abend wollten wir mit Sam noch eine letzte Abendrunde drehen und unterwegs ein Bier trinken… Wie das Schicksal es wollte kamen wir an einer Art Straßenfest mit viel Musik und Tanz vorbei und verweilten dort ein wenig. Einer meiner Kumpels traf alte bekannte von ihm aus Kolumbien und wir unterhielten uns mit ihnen. Die beiden erzählten uns von heißen Quellen, die etwas außerhalb von Potosi liegen und dass sie dort in ungefähr einer halben Stunde hinfahren wollen – Sternschnuppen gucken und anschließend den Sonnenaufgang und luden uns dazu ein. Ohne zu zögern stimmten wir zu und fuhren gegen 01:00 nachts los. Die heißen Quellen sind „eigentlich“ auf einem Privatgrundstück und nur tagsüber zu betreten, nach kurzer Diskussion mit der Security durften wir aber bleiben, sollten nur zusehen, dass wir gegen 07:00 morgens weg sind.
Wir blieben also in den heißen Quellen – Sam hatte ausreichend Decken und seinen Pulli, um nicht zu erfrieren. Es war wirklich eine magische Nacht! Wir sahen tatsächlich viele Sternschnuppen und der Sonnenaufgang war phänomenal. Ich muss mich immer noch manchmal kneifen, wie aus „wir gehen kurz mit Sam und trinken ein Bier“ so eine Nacht werden konnte!
Um 07:00 sind wir dann wie versprochen abgedüst und die beiden Kolumbianer (Bruder und Schwester) zeigten uns noch einen nahegelegenen Canyon. Gegen 13:00, also knapp 12 Stunden später waren wir dann wieder zurück am Hostel. Dusche, eine Pizza im Bett und ein Mittagsschlaf später war ich dann auch wieder fit. Die Nacht haben wir ja nicht geschlafen sondern in den heißen Quellen geplanscht 😉
In Potosí musste ich mich dann von den beiden Jungs verabschieden und ich fuhr nach Uyuni. Dort hatte ich ursprünglich eine 3 Tages Tour gebucht. Salar De Uyuni, einige Lagunen, San Pedro de Atacama in Chile und wieder zurück. Leider wurde ich wieder krank und mich plagten schlimme Kopfschmerzen. Der Gedanke an die weiße Salzwüste bei 0 Grad und nachts Minugsgrade … verschlimmerte diese nur noch. So buchte ich auf eine 0815 Tour um, die ich auf den nächsten Tag verschob und dann noch einmal. Die Kopfschmerzen waren einfach zu schlimm. Schließlich ging es dann aber irgendwann und Sam und ich fuhren mit einer Tour dorthin! Der Anfang war für uns beide etwas holprig. Ich hatte ihm Schuhe gekauft, da das Salz einfach komplett scheiße für seine Pfoten ist. Aber Sam versteht das natürlich nicht und wollte die Schuhe durchgehend ausziehen und hat sich dramatisch auf den Boden geworfen und herumgerollt und gejault. Die ersten Stopps waren für mich also nur stressig, genauso für Sam. Bei den meisten Stopps blieb er dann irgendwann im Auto und er kam nur bei einem Stopp kurz raus ohne Schuhe, für ein klassisches Touristenfoto – abgesprochen mit einer Bekannten, die Tierärztin ist. Kurze Aufenthalte sind wirklich nicht dramatisch für die Pfoten. Erst richtiges „Wandern“, also Reibung der Pfoten auf dem Salzboden sind schlecht.
Ein Stopp war dann die Kaktusinsel, auf der Sam ohne Schuhe eine Stunde mit mir wandern konnte und so waren wir im Endeffekt beide zufrieden.
Nach Uyuni ging es für mich nach Tupiza. Ich war immernoch (oder wieder?) etwas kränklich und entschied mich gegen Camping und für ein „teureres“ Hotel. Die gesamte Reise in Bolivien verbrachte ich für 2,50-3,50€ die Nacht in Hostels, billigen Hotels oder auf Campingplätzen, in Tupiza bezahlte ich ganze 10€. War es jedoch wert, da ich ein ziemlich gutes Frühstück im Preis inbegriffen hatte, Wäsche waschen konnte, Sam erlaubt war und der Van einen wirklich sicheren Stellplatz hatte.
Von Tupiza ging es dann am 12.08. Richtung Argentinien. (Anmerkung, ursprünglicher Plan war ja am 16.07. bereits in Buenos Aires zu sein. Wann ich letztlich da war, könnt ihr hier nachlesen :D)