Gute 1400 km sind es von Cafayate bis Buenos Aires. Zunächste machte ich einen Halt bei Termas de Rio Hondo. Die Fahrt dorthin und auch vor Ort herrschten sommerliche Temperaturen von über 30 Grad… Weder Sam noch ich waren es gewöhnt und nach Monaten ohne Mücken, wurde ich mehrmals gestochen. Nunja… Von dort aus ging es weiter bis Cordoba. Diese Fahrt fühlte sich an, als wäre ich bereits in Deutschland. Ausgebaute Autobahnen, allgemein sehr gute Infrastruktur… während im Norden von Argentinien und auch noch bei Termas de Rio Hondo noch öfter „einfachere“ Häuser und Lehmhütten zu sehen waren, sind diese nun komplett aus dem Stadtbild verschwunden. Es war sehr europäisch. Der Campingplatz lag ziemlich außerhalb von Cordoba und um ehrlich zu sein war ich da sehr froh drum… Ich verbrachte nur eine Nacht dort und verließ auf direktem Wege und ohne überhaupt in die Innenstadt zu fahren Cordoba. Mein Ziel war nämlich „Villa General Belgrano“, ein kleines Dorf bzw. eine kleine Stadt, die deutschen Dörfern nachempfunden sein sollte… Als ich dort ankam, musste ich aber feststellen, dass es einfach nur ein Bayern-Verschnitt war. Gefiel mir nicht sonderlich, auch wenn es sich wirklich anfühlte wie ein kleines Städtchen in Bayern… Das Essen und ein Bier ließ ich mir dann aber auch trotz der hohen Preise nicht entgehen. Da der Camingplatz auch sehr teuer war, fuhr ich bereits einen Tag später weiter.
Der nächste Stopp bot nichts besonderes, es war einfach nur ein Boxenstopp auf dem Weg nach Buenos Aires. Der Campingplatz war soweit in Ordnung, hatte WLAN und erschien mir sehr sicher. An dreckige, alte und abgenutzte Toiletten und Duschen hatte ich mich mittlerweile gewöhnt.
Am nächsten Tag sollte es dann eigentlich nach Buenos Aires gehen… Eigentlich. Dass die Batterie nicht mehr ganz so fit war, war mir bereits bewusst, doch als ich tanken fahren wollte, startete der Motor gar nicht mehr. Ich stand an irgendeiner Tankstelle mitten in der Pampa und der Motor startet nicht. Ich war wirklich den Tränen nahe, aber eine Gruppe Argentinier, die nebenan an einer Baustelle arbeiteten, bekamen mein Dilemma mit und schoben gemeinsam an. Durch das Schalten in den zweiten Gang und ausreichend Anschieben, konnte die Batterie überbrügt werden und der Motor lief wieder.
Nach ein wenig fahren, roch es nach verbrannter Elektrik. Verzweifelt rief erstmal meinen Vater an. Aus der Ferne konnte er natürlich nicht wirklich helfen, riet mir aber auf direktem Wege einen Mechaniker aufzusuchen. Ich änderte also mein Ziel bei Google Maps und fuhr in die nächstgrößere Stadt – zurück, da auf dem Weg bis Buenos Aires erstmal nichts angezeigt wurde. In dieser stadt musste ich dan feststellen, dass die ersten 4 Mechaniker die ich angefahren habe, entweder nicht existieren oder geschlossen haben. Bei dem 5. hatte ich dann „halb“ Glück. Es war schon nachmittags und er konnte mir am selben Tag nicht mehr helfen. Den Motor starten konnte ich dann aber auch wieder nicht mehr, also schoben wir den Van in eine Seitenstraße und ich verbrachte meine Nacht dort…
Auch hier konnte ich die absolute Herzlichkeit und Freundlichkeit der Argentinier kennenlernen. Der Mechaniker, seine Frau und seine Tochter waren sehr lieb zu mir, wiederholten ständig, dass alles in Ordnung sei und ich mir keine Sorgen machen soll. Zudem parkte ich ja in einer Seitenstraße vor einem Mehrfamilienhaus. Während in Deutschland vermutlich jemand die Polizei gerufen hätte, wenn ein verbeulter Van mit zugeklebten Scheiben und ausländischem Kennzeichen vorm Haus steht… bot mir eine Familie aus dem Haus Kekse, Saft und Wasser an und dass ich jederzeit klingeln soll, falls was ist oder ich etwas brauche…
Am nächsten Tag untersuchte der Mechaniker dann den Van, schickte mich zu einem Spezialisten für Batterien und dieser untersuchte die Batterie. Diagnose: Batterie ist in Ordnung, Anlasser kaputt. Der Anlasser wurde also repariert. Diagnose und Reparatur dauerten 3 weitere Tage, am 4. Tag startete der Van dann endlich wieder! Die Batterie schien also nicht das Problem gewesen zu sein…
4 Tage später als geplant (und als ich das Airbnb gebucht hatte) kam ich dann endlich in Buenos Aires an.
Zur Erinnerung: ich wollte erst am 16.07. in Buenos Aires sein, im Endeffekt war ich am 01.09. da. Also fast 2 Monate später 😀