27.10.2022 – 24.11.2022
Chile teile ich nicht in einzelne Stationen auf, wie die anderen Länder, da ich hier nur gut einen Monat verbracht habe und nicht viele Orte besucht habe. Daher fällt dieser Eintrag ins Reisejournal auch kürzer als gewohnt aus.
Zunächst ging es von Bariloche aus zur Grenze Argentinien/Chile. Für den Grenzübergang brauchte ich einige Dokumente für Sam, wofür ich in den Tagen zuvor zum Tierarzt gegangen bin. Dieser stellte ein Gesundheitszeugnis für Sam aus, zudem gab er ihm Antiwurmmittel und ein Mittel zur äußerlichen Anwendung gegen Zecken und Flöhe. Die Bescheinigungen dafür, das Gesundheitszeugnis, der Beleg der Tollwutimpfung (im September in Mar de Plata erledigt, zusammen mit dem Microchip) und den Beleg für den Microchip musste ich bei der SENASA abgeben. Einen Tag später bekam ich die Ausreise- bzw. Einreisedokumente für Sam, für den Grenzübergang.
Der Grenzübergang war überraschend einfach und entspannt, dafür, dass ich von allen Seiten gehört habe wie streng und kompliziert die Chilenen sind. Da ich alle Dokumente griffbereit hatte, war die Ausreise aus Argentinien in nicht mal 10 Minuten (inklusive Warteschlange) fertig. Was nun unüblich und für mich kurz verwirrend war: Ich musste noch ein ganz schönes Stück fahren bis ich zur chilenischen Grenze kam – ich meine es waren knapp 20 Minuten.
An der Chilenischen Grenze musste ich die Dokumente für Chile vorlegen, die Einreise von Sam und mir war innerhalb von weiteren 15 Minuten abgefrühstückt. Die Untersuchung vom Van dauerte auch nicht lange, keine 5 Minuten. Dieser Punkt hatte mich am meisten eingeschüchtert, da zum Teil wohl auch Suchhunde durch den Van geschickt werden und die Beamten vor Ort alles auseinander nehmen würden. Zu mir war man jedoch höflich und freundlich und hat meinen Aussagen, dass ich weder Drogen noch verbotene Lebensmittel (Obst, Gemüse, unverpacktes) nicht dabei habe. Nach also gut einer Stunde konnte ich die Grenzüberquerung ohne jegliche Probleme abhaken.
In Chile fuhr ich dann zunächst zum Vulkan Osorno, der am Llanquihue See liegt. Dort verbrachte ich die erste regnerische Nacht in Chile. Zuvor hatte ich mich ein wenig mit Lebensmitteln eingedeckt und habe chilenische Pesos abgehoben.
Von dem halbwegs schönen Campingplatz ging es dann weiter bis kurz vor Valdivia. Eigentlich wollte ich hier eine Bekannte besuchen, die ich während des Jakobwegs in Spanien 2019 kennenlernte, diese ist jedoch einen Tag vorher nach Bariloche aufgebrochen. Wir haben uns also so gerade eben verpasst.
Der Campingplatz wo ich dann eine Nacht vebrachte war direkt an einer stark befahrenen Straße und sehr mückenlastig, sodass ich direkt weiterfuhr nach Pucon. Krankheitsbedingt (mal wieder…) verbrachte ich hier 4 Tage und konnte nach Genesung eine kurze Wanderung am Vulkan unternehmen.
Während es die ersten Tage in Chile noch recht kühl war, wurde es während meiner Zeit in Pucon so richtig Sommer und wir kratzten an der 30°C Marke. Dementsprechend kurz fiel die Wanderung dann auch aus, da ich noch nicht 100% wieder fit war und mich nicht überanstrengen wollte. Es hat sich dennoch gelohnt!
Von dort fuhren Sam und ich weiter, machten irgendwann, als ich keine Lust mehr hatte zu fahren in „Los Angeles“ Halt. Der Van quietschte mal wieder unermütlich und das Fahren machte nicht mehr so viel Spaß. Da ich leider nur noch viele kleinere Städte vor mir hatte, war es kein leichtes eine Werkstatt zu suchen, die das Quietschen durch Fetten der Kugelgelenke beheben konnte. Ein Mechaniker wollte es dann tun und ich musste einen Moment warten. Von 12:00 Mittags bis 15:00 Mittags bei 30°C, war nicht sehr angenehm, da es nichts zu tun gab in dem kleinen Ort. Der Mann konnte dann nun aber doch nicht Fetten, da die Kugelgelenke doch etwas mehr mitgenommen waren, als erwartet. So fuhr ich nach 3h unnötiger Warterei quietschend weiter…
Ein Bekannter von mir wohnt in Chile in Talca und dahin fuhr ich nun auch. Ich konnte 2 Nächte bei ihm und seiner Mutter vorm Haus stehen und schlafen und deren Badezimmer nutzen. Ich fühlte mich in der kurzen Zeit sehr gut aufgenommen von den Beiden und den Freunden von meinem Kumpel. Lange bleiben konnte ich jedoch nicht, da ich mich so langsam auf den Weg nach Santiago de Chile machen musste.
Auf dem Weg dorthin machte ich einen Zwischenstopp. Zumindest plante ich nur eine Nacht dort zu bleiben… Da ich erneut krank wurde, wurde aus einer Nacht gleich drei Nächte. Der Campingplatz war aber wunderbar, recht nah an der Autobahn, aufgrund der Lage und der vielen Bäume hörte man aber nichts. Und hinter dem Campingplatz war eine Mischung aus Steinbruch, Schrottplatz und Müllhalde. Ein Paradies für einen Schnüffler wie Sam also. Obwohl das Gelände nicht super weitläufig war, konnten wir bis zu 1,5h dort verbringen! Dort holte ich mir auch einen sehr schlimmen Sonnenbrand… von dem hatte ich gute zwei Wochen was 🙁
Von dort fuhren wir bis kurz vor Santiago, da ich zu diesem Zeitpunkt (aus welchem Grund auch immer…) davon ausging, das der Vanverkäufer in Santiago ist. Unsere letzte Nacht im Van war dann in Isla de Maipo. Ein ganz netter Campingplatz, aber nicht schön genug, um allzu wehmütig zu werden. Ich sortierte den Van hier aus, machte ihn grob sauber und packte meinen Rucksack.
Am nächsten Morgen stellte ich dann fest, dass der Vanverkäufer eine gute Stunde außerhalb von Santiago ist und näher an Valparaiso ist als an Santiago. Zuvor war ich noch panisch, dass ich keine Unterkunft gefunden hatte in der Hauptstadt Chiles, nun wusste ich warum. Ich buchte also schnell eine günstige Unterkunft in Valparaiso ohne genau zu gucken wie sie liegt, hauptsache „halbwegs zentral und nicht zu teuer“ dachte ich mir. Mit Hund darf man da nämlich manchmal nicht zu wählerisch sein.
Den Van abzugeben, fiel mir sehr viel leichter als gedacht. Lange hatte ich noch die Überlegung zügig wieder nach Südamerika zurückzukehren und den Van von Chile nach Ecuador zu fahren -er ist dann einfacher zu verkaufen, da ecuadorianisches Kennzeichen. Als ich dann aber im Taxi nach Valparaiso saß, fiel der ganze Druck des Vans und der Stress von mir ab und die Idee noch einmal eine lange Strecke über schlechte Straßen zu fahren wurde regelrecht absurd.
Letztendlich verbrachte ich ganze 3 Wochen in Valparaiso, die Unterkunft (ein Airbnb) war aber auch sehr heimisch und wohlig. Ein wunderbarer Ort, um runterzukommen, Abschied zu nehmen… und vor allem ein besserer Ort als Santiago, dass ich mich um Sam’s Einreisepapiere für die EU kümmern konnte. Santiago ist sehr groß und stressig und es ist schwierig von A nach B zu kommen. In Valparaiso ist alles näher beieinander und obwohl die SAG (eine Behörde) außerhalb von der Stadt ist, ist man mit Uber innerhalb von 20 Minuten da und einmal war ich mutig und bin in sengender Hitze mit viel Sonne den Weg runter zurück zum Airbnb gelaufen. Mit dem nächsten Sonnenbrand und gut Muskelkater im Gepäck und 2,5h später, entschied ich mich zum Dokumenten abholen dann dazu, auch ein Uber zurück zu nehmen…
Mit dem Dokumentenbatzen im Gepäck ging es dann am 23.11.2022 von Valparaiso nach Santiago de Chile, bzw. bis kurz davor zu einer Unterkunft FAST direkt am Flughafen.